Beil

Beil

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Beil [bai̮l], das; -[e]s, -e:
einer Axt ähnliches Werkzeug mit breiter Schneide und kurzem Stiel:
ein scharfes Beil.

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Beil 〈n. 11kurzstieliges Werkzeug mit breiter, einseitiger Schneide (bes. zum Be- u. Zerhauen von Holz u. Fleisch, auch als Hinrichtungsgerät); →a. Fallbeil ● durch das \Beil hinrichten; Holz mit dem \Beil spalten, zerhacken [<ahd. biahl <germ. *bila- <idg. bheitlo-m; verwandt mit beißen, beizen, bitter]

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Beil , das; -[e]s, -e [mhd. bīl, zusgez. aus: bīhel, ahd. bīhal, eigtl. = Gerät zum Schlagen]:
1. einer Axt ähnliches Werkzeug mit breiter Schneide u. kurzem Stiel, bes. zum Bearbeiten von Holz u. Fleisch:
ein scharfes, leichtes B.
2. (früher) einem Beil (1) ähnliche Waffe.
3. Kurzf. von Fallbeil.

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Beil,
 
Handwerkszeug zum Behauen und Nacharbeiten von Holzstücken; hat im Unterschied zur Axt einen kürzeren Stiel und wird nur mit einer Hand geführt. Neben dem gewöhnlichen Handbeil mit gerader Schneide gibt es das einseitig geschärfte (»einballige«) Breitbeil der Zimmerleute mit bogenförmiger Schneide, das Richtbeil, auch Rundbeil oder Rundhacke der Stellmacher, das Fleischerbeil und andere.
 
Geschichtliches:
 
Das Beil wurde bereits in vorgeschichtlicher Zeit als Werkzeug verwendet. Vorläufer war der an einem kurzen Stiel mit Schnüren befestigte Faustkeil. Älteste Formen des Beils sind aus der Mittelsteinzeit bekannt: ungeschliffene, doch geschäftete Kernbeile (aus Feuerstein) und Walzenbeile (aus Felsgestein); sie wurden in das gespaltene Ende eines Knieholzes oder in ein in den durchbohrten Holzschaft gestecktes Zwischenfutter aus Hirschhorn eingesetzt. In der Jungsteinzeit wurden Beile in vielen Formen hergestellt und sorgfältig überschliffen. Neben gewöhnlichen Werkzeugbeilen gab es zierliche Beile aus Halbedelsteinen, die als Statussymbole dienten. In der Bronzezeit konnte schließlich die Schäftung verbessert werden (Tüllenbeil).

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Beil, das; -[e]s, -e [mhd. bīl, zusgez. aus: bīhel, ahd. bīhal, eigtl. = Gerät zum Schlagen]: 1. einer Axt ähnliches Werkzeug mit breiter Schneide u. kurzem Stiel, bes. zum Bearbeiten von Holz u. Fleisch: ein scharfes, leichtes B.; Tante Karoline schmetterte das B. auf den leeren Hackklotz (Roehler, Würde 136); er zerlegte das Eisbein mit einem kleinen B. 2. (früher) einem ↑Beil (1) ähnliche Waffe: die Saalwände schmückt ... das Bündel der Liktoren und das mörderische B. (St. Zweig, Fouché 12). 3. kurz für ↑Fallbeil: Es ist wahr, dass das Zuchthaus sie nicht abschreckt, aber es ist ebenso wahr, dass auch das B. sie nicht abschreckt (Mostar, Unschuldig 17); Unters B. mit ihnen (Weiss, Marat 100).

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Beil — ist im Gegensatze zur Axt einseitig zugeschärft, hat längere Schneide, geringeres Gewicht und kürzeren Stiel, wird mit einer Hand geführt und dient zum Nacharbeiten. Gestaltung und Benennung sind nach den Gewerben verschieden. Die Zimmerleute… …   Lexikon der gesamten Technik

  • beil. — beil. 〈Abk. für〉 beiliegend * * * beil. = ↑ beiliegend. * * * beil. = beiliegend …   Universal-Lexikon

  • Beil — Beil: Das auf das dt. und niederl. Sprachgebiet beschränkte Wort mhd. bīhel, zusammengezogen bīl, ahd. bīhal, niederl. bijl ist im germ. Sprachbereich verwandt mit aisl. bīldr »Pfeilspitze, Aderlassmesser«, schwed. plogbill »Pflugschar«, im… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Beil [1] — Beil, 1) breites, eisernes Werkzeug, zum Hauen bestimmt, hat einen kürzeren Stiel als die Axt u. ist in der Regel nur von einer Seite angeschliffen; die Schneide kann gerade od. gekrümmt sein. Je nach Form u. Gebrauch hat es verschiedene… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Beil [2] — Beil, Joh. David, geb. 1754 zu Chemnitz, studirte in Leipzig die Rechte, ward aber aus Neigung Schauspieler bei mehreren herumziehenden Gesellschaften u. kam dann, von Karl von Dalberg zu Erfurt empfohlen, 1777 nach Gotha, wo er großen Beifall… …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Beil [2] — Beil;I ohann David, Schauspielerund Bühnendichter, geb. 1754 in Chemnitz, gest. 13. Aug. 1794 in Mannheim, studierte anfangs die Rechte auf der Universität Leipzig, ging aber 1775 zur Bühne über und schloß sich in Naumburg einer reisenden… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Beil — Beil, Joh. David, Schauspieler und dram. Dichter, geb. 1754 zu Chemnitz, studierte die Rechte zu Leipzig und trat als Student, Schulden halber, zum Theater. Zuerst bei einer kleinen Truppe kam er 1777 auf Dalbergs Empfehlung an das gothaische,… …   Herders Conversations-Lexikon

  • Beil — das; (e)s, e; eine kleine Axt || Abbildung unter ↑Axt …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Beil — Sn std. (9. Jh., witubil 8. Jh.), mhd. bīl(e), bīhel, ahd. bīhal, mndd. bīl, byl Stammwort. Ein nur deutsches und niederländisches Wort, das von einem gleichbedeutenden keltischen Wort kaum zu trennen ist: air. bíail, biáil m., kymr. bwyall,… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • beil. — beil. = beiliegend …   Die deutsche Rechtschreibung

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